Getestet: Medisana Lichtwecker SAC 45100

Letzte Woche hatte der Elektronikhändler unseres Vertrauens – BEATE UHSE – den Lichtwecker SAC 45100 von Medisana für insgesamt 25,98 Euro im Angebot (mit dem Gutscheincode 8992). Da eine gute Freundin so etwas von Philips im Einsatz hat und (Vorsicht – Wortspiel) hellauf begeistert ist, war auch ich nun schon länger auf der Suche nach einem Lichtwecker für einen

vernünftigen Preis. Der Medisana war zwar jetzt schon des Öfteren für 35-40 Euro im Angebot – für einen Wecker immer noch ein wenig zu teuer. Knapp 25 Euro waren aber drin und so steht das Teil nun hier zum Testen (und vielleicht zum Behalten)…

Bekommen habe ich das Modell E-6102 – R0910B02C. Angeblich ohne das vieldiskutierte RDS-Problem, welches laut einer Amazon-Rezension wohl nur in der Rev. 0909 vorkommen soll. Hierbei kann es vorkommen, dass sich die Uhrzeit bei schlechtem RDS Empfang um mehre Stunden nach vorne oder hinten verstellt – ärgerlich, wenn man sich darauf verlässt um 7 Uhr geweckt zu werden und der Wecker meint es wäre erst 2:30 Uhr. RDS kann man zwar (bei den meisten Revisionen) abschalten, aber dann hat man „nur“ eine Ganggenauigkeit von +/- 6 Sekunden/Tag. Wird beobachtet…


Der Wecker kommt sicher in Styropor & Pappe verpackt, nebst einem weißen Steckernetzteil und einem weißen „Antennenkabel“ mit 3,5mm Klinkenstecker. Er besteht bei diesem Preis natürlich vollständig aus Plastik, welches sich nicht allzu hochwertig anfühlt und ist mit 19 x 13 x 25,5cm (BxTxH) etwas größer als ein „üblicher“ Radiowecker. Das Gewicht von selbst gewogenen 622g (laut Bedienungsanleitung ca. 770g – vermutlich mit Netzteil) trägt auch nicht dazu bei das Gerät hochwertiger erscheinen zu lassen. Die Knöpfe haben einen spürbaren Druckpunkt und sind recht schwergängig. Darauf tippen ist nicht – hier muss man drücken, und das leider so stark, dass Ihr das leichte Gerät dabei immer über Euren Nachttisch schiebt. Zur Bedienung muss man das Gerät also richtig mit der Hand umfassen und die Knöpfe mit dem Daumen drücken. Das gilt für alle Knöpfe, einschließlich dem, mit dem man den Alarm ausschaltet… Nicht optimal, aber bei dem Preis tolerierbar.
Der maximale Stromverbrauch liegt mit 14,4W bei 12V in einem recht guten Bereich.

Radio
Das eingebaute Radio funktioniert soweit recht gut – der Klang ist für einen einfachen Radiowecker in Ordnung, aber definitiv nicht herausragend. Klingt durch das Volumen des „Leuchtkörpers“ etwas hohl und blechern. Aber zum Aufwachen wird das reichen. Senderspeicher hat das Gerät leider keine – man kann lediglich 2 verschiedene Sender in den 2 verfügbaren Alarmen und einen weiteren in der gleich noch beschriebenen „Zizz-Funktion“ hinterlegen. Dank RDS natürlich mit dem passenden Sendernamen. Leider hat Medisana auf einen Sleep-Timer verzichtet – den kann man sich aber mit einem Trick selber bauen – auch dazu gleich mehr.

Wecker
Der SAC 45100 bietet 2 verschiedene Weckzeiten, denen man entweder eines von 8 Naturgeräuschen (Vogelgezwitscher, brandende Wellen, strömender Regen, plätschernder Flusslauf, knisterndes Feuer, quakende Frösche, zirpende Grillen und irgendwas, was sich wie eine Holzglocke oder ein Xylophon anhört – weiter unten gibt es Hörproben) oder einen frei wählbaren Radiosender zuordnen kann. Das alles in 20 verschiedenen Lautstärken. Damit der Wecker seinen Namen „Lichtwecker“ auch verdient, vergibt man für jede Weckzeit auch noch die Intensität, mit der das Licht des Weckers Euch aus dem Schlaf befördern soll. Auch das in 20 Stufen. Das Licht beginnt 30 Minuten vor der eingestellten Weckzeit auf kleinster Stufe zu leuchten und erhöht sich bis zum Wecktermin bis zu eben dieser eingestellten Stufe. Dem einen reicht Stufe 4, der andere braucht die volle Dröhnung mit Stufe 20.
Mit der leicht bedienbaren „Snooze“ Taste unterhalb des Displays lässt sich der 30 Minuten Zeitraum auf eine Minute reduzieren, so man sie in diesem Zeitraum drückt. Drückt man die Taste in einem Zeitraum von 30 Minuten nach der eingestellten Weckzeit, gewinnt man mit jedem Druck 5 Minuten mehr „Liegenbleibezeit“. Maximal sind hier 30 zusätzliche Minuten möglich.
Des Weiteren dient die „Snooze“ Taste bei ausgeschaltetem Alarm als Demo-Taste. Hierbei wird in einem Zeitraum von einer Minute gezeigt was der Wecker so alles kann. Das Licht wird mehrmals voll hoch und runter gefahren, man sieht ein paar Farben des Relax-Modes, hört 4 der Naturklänge und etwas Radio in zu- und abnehmender Lautstärke. Bei eingeschaltetem Alarm lässt sich mit dieser Taste die Helligkeit sowie die Lautstärke und Art des Wecktons überprüfen.

Hier ein kleines Video von der Demo-Funktion (ich hab keine Ahnung was das für ein Sender in dem Video ist *lach*):

Sorry für die schlechte Qualität (640×480/15f) und für das Chaos 😉 Das Display schaltet sich übrigens nicht aus, wenn das Licht hochfährt – das hat meine Kamera wegen dem echt hellen Licht nur nicht anders hinbekommen…

Licht
Damit kommen wir auch direkt zu dem eigentlichen Grund des Kaufs – dem Wecklicht. Laut Medisana sollen hier 400 Lux in 40cm Entfernung erreicht werden. Kann gut sein – auf Stufe 20 ist das Teil schon recht hell. Erreicht wird diese Helligkeit durch 99 kleine, weiße LED´s, die in der Mitte des per Knopfdruck abnehmbaren „Lampenschirms“ – oder besser gesagt Diffusors – auf einer Platine angeordnet sind. 82 davon strahlen direkt nach vorne, 14 nach hinten und 3 nach oben. Somit ist der Diffusor recht gut ausgeleuchtet und strahlt mit einem recht kalten Weiß auf Euer schlafendes Gesicht. Muss man mögen.




Wer die Sache etwas weniger grell haben möchte, kann die LED´s entweder einzeln mit Lampenlack oder nem Edding einfärben oder eine farbige Plastik-Streuscheibe (Schnellhefter o. ä.) vor die LED´s montieren. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Denkbar wäre auch die dauerhafte Einfärbung des kompletten Diffusors. Dann wäre von dem folgenden aber vermutlich noch weniger zu sehen, als jetzt schon.

Relax-Licht
Hier haben wir es mit zwei kleinen, recht leuchtschwachen RGB-LED Lichtern zu tun, die unter dem Diffusor, rechts und links neben der großen LED Platine sitzen und selber auch noch durch einen kleinen Diffusor abgedeckt sind. Je nach Einstellung leuchtet entweder nur eine der Farben rot, grün & blau, oder eine Mischfarbe aus 2 oder 3 Farben. Das Ganze kann man entweder wie beschrieben fest einstellen (Relax 1-7), alle 8 Sekunden wechselnd durchlaufen lassen (Relax A) oder zeitgesteuert laufen lassen (Relax C). Bei letzterer Einstellung wird alle 4 Stunden eine der Farben angesteuert – von 0:00-23:59 Uhr durchgängig und jeden Tag gleich. Ob man das benötigt? Ich werde das heute Abend mal testen – aber nutzen werde ich das wohl so gut wie nie…


Geräusche
Die eingebauten „Naturklänge“ hören sich eigentlich gar nicht mal so schlecht an. Um das Feuer zu erkennen benötigt man aber genau so viel Phantasie wie für die Grillen & Frösche. Was das letzte Geräusch sein soll, hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen – ich hab es mal „Holzglocke“ oder Xylophon genannt… Ich werde da mal ein paar von ausprobieren, hoffe aber schon vorher von den 400 Lux Lichtleistung aus den Schlaf zu erwachen.

Hier mal ein paar Hörproben:

Feuer
Fluss
Frösche
Grillen
Regen
Vögel
Wellen
Xylophon

Display
Das Display des SAC 45100 ist mit knapp 7x4cm ausreichend dimensioniert. Es lässt sich in 2 Farben und 2 Helligkeitsstufen einstellen oder komplett ausschalten. Zur Verfügung stehen die Farben Grün und „Bernstein-Orange“ jeweils in hell und in dunkel. Eine automatische Regelung der Helligkeit wäre wünschenswert gewesen – geht aber auch so.

Zizz
Für alle die, die einen dunklen Raum zum „Powernapping“ haben, hat Medisana einen Powernap-Modus namens „Zizz“ eingebaut. Eigentlich nichts anderes als ein in 15 Minuten Schritten einstellbarer Timer, der Euch dann ebenfalls mit Licht und Ton aus dem (Mittags-) Schläfchen reißt. Maximal einstellbare Zeit für Euren Mittagsschlaf – 90 Minuten. Danach sollte man aber ausreichend ausgeruht sein um mit neuem Elan bin Feierabend durchhalten zu können 😉

Tricks
Prinzipiell gibt es derer 2. Die Sache mit dem Einfärben des Diffusors oder dem Färben der LED´s um den etwas grellen Farbton der LED´s erträglicher zu machen, habe ich ja schon erwähnt.
Den fehlenden Sleep-Timer kann man einfach dadurch simulieren, dass man die 2te Weckzeit auf z.B. 23:30 Uhr und das Licht sowie den Sound auf Stufe 0 stellt. Somit sollte der Alarm um 23:30 Uhr Euer dann evtl. laufendes Radio ausschalten. Dabei geht einem zwar die 2te Weckzeit flöten, aber Kompromisse muss man halt manchmal machen.

Fazit
Alles in allem ist der Medisana Lichtwecker SAC 45100 für knapp über 25 Euro eine Empfehlung wert. OK, er sieht nicht besonders hübsch aus, fühlt sich nicht allzu wertig an und das Licht ist vielleicht ein wenig zu grell. Dafür kann das Radio mit RDS aufwarten und die Auswahl der Naturklänge ist recht groß. Positiv zu erwähnen ist der Einsatz von LED´s anstatt traditioneller (Energiespar-) Leuchtmittel. Die Lebensdauer der LED´s wird sicher jenseits von 20000 Stunden liegen und einen Wechsel somit überflüssig machen. Mit knapp 14 Watt Verbrauch bei „voller Pulle“ Licht & Sound ist das Gerät sogar schon als „sparsam“ zu bezeichnen. Für einen Preis zwischen 25 und 35 Euro hätte ich ehrlich gesagt weniger erwartet.
Deshalb: Schulnote 2- oder 3,5 Amazon-Sterne

Nachtrag1: In einem dunklen Zimmer kommt das Relax-Licht garnicht mal so schlecht. Gut, es leuchtet jetzt nicht das komplette Zimmer aus (vor allem nicht bei der Farbe rot), aber farbige Akzente kann man damit schon setzen.
Was mich weiterhin grad gewundert hat: Warum treibt Medisana den Aufwand mit dem sehr leicht (durch nen gefederten Knopf auf der Rückseite) entfernteren Diffusor, wenn darunter ja eindeutig nichts durch den Benutzer austauschbares liegt? Sind ja alles fest verlötete LED’s… Vielleicht damit der neugierige Benutzer leicht „unter die Haube“ sehen kann? Oder gibt/gab es das Gerät auch mit einem austauschbaren Leuchtmittel?

3 thoughts on “Getestet: Medisana Lichtwecker SAC 45100

  1. kann man die Naturklänge auch einfach nur so abspielen lassen ? Z.b. 30min zum einschlafen ? Oder geht das nur zum wecken ?

    1. Also die Naturklänge kann man kontinuierlich abspielen lassen, wenn man das will. Sind aber halt „nur“ Soundschleifen, die so alle 10 Sekunden wiederholen. Auf die Dauer vielleicht etwas monoton. Aber zum Einschlafen auf kleiner Lautstärke für den ein oder anderen sicher ne nette Idee. Nen direkten „Sleeptimer“ hat das Gerät nicht. Hierzu müsste man den Zizz-Timer „missbrauchen“, den man dann einfach auf Lautstärke 0 und Helligkeit 0 setzt. Damit hat man dann nen bis zu 90 minütigen „Sleeptimer“, der dann das laufende Radio oder die Naturklänge durch eben die eingestellte Weckfunktion ohne Lautstärke und Licht ersetzt. Kleiner Umweg, aber funktioniert…

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